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    Die Schmetterlingstramete

    Wer jetzt im ausgehenden Winter durch den  Wald spazieren geht, kann an Laubholzstümpfen die Schmetterlingstramete (Trametes versicolor) entdecken. Es sind dünnfleischige, auffallend samtige, zonierte, weißfleischige Fruchtkörper, die wie Blumenrosetten aussehen. Die Farbpalette reicht von blauschwarz, grünschwarz, rotschwarz.  Dazwischen sind hellere, bräunliche Zonen. Der Hutrand ist weiß. Auf der Unterseite befindet sich eine weiße bis cremefarbene Röhrenschicht. Obwohl die Schmetterlingstramete nicht giftig ist, kann man sie nicht essen denn dafür ist sie viel zu zäh und geschmacklos. Gelegentlich sieht man diesen sehr schönen Pilz in floristischen Gestecken sowie auf Kunsthandwerker-und  Christkindlmärkten. Lackiert man die Fruchtkörper so lassen sich aus ihnen Broschen und Anhänger herstellen. Was die Schmetterlingstramete aber besonders interessant macht, sind seine pharmakologisch wirksamen Inhaltstoffe. Die Schmetterlingstramete ist vermutlich einer der bestuntersuchten Pilze überhaupt. Seine Wirkung ist durch zahlreiche Studien und Forschungsreihen belegt. Vor allem in Asien werden zahlreiche Medikamente daraus hergestellt und bei einer ganzen Reihe von bösartigen Erkrankungen (Magen, Brust, Bauchspeicheldrüse, Darm, Lungen, Mund- und Rachenkrebs) eingesetzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird der Pilz schon seit Jahrhunderten eingesetzt. Die Inhaltstoffe stimulieren das Immunsystem und führen zum Absterben von Krebszellen. Sie wirken antiviral, werden zur Grippevorsorge und zur begleitenden Therapie bei Hepatitis und HIV-Infektionen eingesetzt. Dieser Heilpilz kann zusätzlich bei der Chemo- und Strahlentherapie verwendet werden. Die kombinierte Anwendung soll das Immunsystem schützen und hat zur Folge, dass die herkömmliche Krebstherapie besser vertragen wird. Es erhöht sich der Behandlungserfolg und die Lebensqualität des Patienten. Da der dekorative Pilz bei uns in freier Natur an feuchten Stellen auf Baumstümpfen und Ästen häufig anzutreffen ist, kann man sich damit leicht selbst versorgen. Die Fruchtkörper sind verwendbar, solange die Poren weiß sind und sich auf der Oberseite keine Flechten und Moose befinden. Getrocknet und als Tee zubereitet kann man die Schmetterlingstramete als Erkältungstee versuchen, zur Geschmacksverbesserung kann man Honig oder einen anderen Kräutertee beigeben. Lagern sollte man den Pilz am besten gut getrocknet in einem dichten Glas, da dieser leicht von Käfern und Motten befallen wird. Neben der medizinischen Anwendung enthält der Pilz aber auch Inhaltstoffe, die von technischem Interesse sind. Der Pilz produziert Enzyme, die man nutzt um umweltbelastende Chemikalien in ihre Grundbausteine zu zerlegen. Möglicherweise kann die Schmetterlingstramete in Zukunft bei der Sanierung kontaminierter Böden oder von belasteten Abwasser Hilfe leisten. Wer sich nicht ganz sicher ist ob die von ihm gefundenen Pilze wirklich Schmetterlingstrameten sind kann sich an die Pilzgruppe des Bund Naturschutz Tel. 09951 601318 wenden.