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    So hieß ein Projekt, das die Kreisgruppe von 2002 bis 2009 betrieb mit Unterstützung  durch den Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz / Regierung von Niederbayern) aus Mitteln des Allgemeinen Umweltfonds zur Förderung der Umweltbildung sowie durch die Sparkassenstiftung Niederbayern-Mitte. Hauptakteur dabei war Jürgen Heinemann. Die Hauptzielgruppe waren Kinder ab 3 Jahren, sowie Jugendliche im außerschulischen Umfeld. Die Veranstaltungen fanden nach Möglichkeit draußen in der Natur statt, konnten aber auch vor Ort bei den Interessenten durchgeführt werden.

    http://www.numeni.de/

    Áus der Jahreshauptversammlung 2012

    Naturschutz braucht bäuerliche Landwirtschaft

    Gastrednerin Edith Lirsch

    Noch ganz unter dem Eindruck der Dreifachkatastrophe von Japan stand der Rechenschaftsbericht des Kreisvorsitzenden Peter Hirmer des Bundes Naturschutz. Im Umgang mit Energie und natürlichen Ressourcen wird ein starker Anwalt der Natur immer dringender gebraucht, so der Grundtenor des Jahresrückblicks. Gastrednerin des Abends war Edith Lirsch von der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL). Bund Naturschutz und ABL haben viele gemeinsame Ziele und wollen ihre Zusammenarbeit verbessern.

    Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat vieles verändert. Seit August demonstrieren Mitglieder der Kreisgruppe in unterschiedlicher Besetzung immer montags vor Isar 1 und beteiligten sich an zahlreichen Aktionen gegen die Laufzeitverlängerung der AKWs. Ohne diese ständige Erinnerung an den durch die Politik gebrochenen Kompromiss wäre es nie zu einem derart radikalen Umdenken in der schwarzgelben Koalition gekommen und ein Ausstieg wäre noch immer in weiter Ferne. Aber was kommt danach. Hirmer öffnete einige Seiten des Energieatlasses und machte deutlich, dass ein einfaches Umschwenken gut bedacht werden muss. Gerade die Nutzung der Biomasse stößt mit ihren Maismonokulturen bereits an ihre natürliche Grenze, eine stärkere Nutzung der Wasserkraft ist bei uns kaum noch möglich.Hier muss der BN genau aufpassen, dass nicht wieder die Natur die Leidtragende ist, sondern dass von Anfang an auf Naturverträglichkeit geachtet wird. Windkraft, Solaranlagen auf Dächern, Blockheizkraftwerke mit intelligenter Steuerung und vor allem massive Sparbemühungen bieten großes Potenzial für die nächste Zukunft.
    Der Bund Naturschutz versteht sich als Anwalt der Natur, diese hat oft sonst keinen anderen. Gerade wenn, oft aufgrund von Fehlplanungen, in der Nähe von Wohngebieten der Verkehr stark zunimmt, ist die Politik schnell bereit Neutrassierungen auch auf Kosten des Naturschutzes und trotz klammer Kassen durchzusetzen. Beispiele sind die Durchschneidung eines FFH-Gebietes bei Plattling, die Südumfahrung von Reisbach oder der Zubringer zu einem dritten Autobahnanschluss in Dingolfing. Auch auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen, muss der Bund Naturschutz seinem Auftrag gerecht werden und notfalls auch klagen.

    Edith Lirsch war die Gastrednerin des Abends. Sie stellte die Organisation vor, die sie als Vorsitzende repräsentiert. Die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL) versteht sich als Gegengewicht zum Bauernverband, in dem ihrer Meinung nach die kleineren Strukturen der Landwirtschaft keine Lobby mehr haben. Ein wichtiges Arbeitsgebiet des ABL ist derzeit die Ausarbeiten von neuen Förderrichtlinien, die die bisherigen Agrarsubventionen, die 2013 auslaufen, ersetzen sollen. Europa braucht eine klein strukturierte Landwirtschaft. Denn nur so kann die schöne vielgliedrige und artenreiche Landschaft erhalten werden, bleiben Arbeitsplätze auf dem Land erhalten und kann eine krisenresistende Grundlage der Ernährung gesichtert werden. Statt der Fläche muss die mit der Pflege dieser Fläche erbrachte Arbeit gefördert werden. Aufwändigere Strukturen mit vielen Feldrainen und -hecken, und aufwändigere Fruchtfolgen mit einem hohen bodenfreundlichen Leguminosenanteil hätten dann wieder eine Chance und bäuerlicher Nachwuchs wieder mehr Anreize sich für den Beruf Bauer zu entscheiden.
    In Sonntagsreden beteuern die zuständigen Minister, die gleichen Ziele zu verfolgen, die Realität aber zeigt 3000 Bauernhöfe, die alleine in Bayern jährlich aufgeben. Dagegen eröffnen immer größere Mastbetriebe, verlagert sich die Milcherzeugung Richtung Norden wo importiertes Soja Gras und Heu ersetzt.

    Die nächsten Monate sind entscheidend, es muss eine große Allianz aus Verbrauchern, Naturschützern und Bauern geben um die neuen Richtlinien in der EU durchzusetzen.

    BN besuchte Energiesparmesse in Wels 2011

    Ein voll besetzter Bus fuhr  zur Energiesparmesse nach Wels in Österreich. Organisiert hatte die Fahrt der Bund Naturschutz. Um 7 Uhr startete der Bus am Volksfestplatz Landau. Über Arnstorf und Pfarrkirchen, wo die Teilnehmer aus dem Landkreis Rottal-Inn zustiegen, ging es Rott abwärts zum Grenzübergang Suben und dann auf der Autobahn weiter nach Wels. Bereits um 9.30 stand man vor den Toren der Welser Messe. Die Welser Energiesparmesse  ist die größte Veranstaltung dieser Art europaweit. Dieses Jahr fand sie zum siebenundzwanzigsten mal statt. Auf 900 Ständen präsentierten hauptsächlich Firmen aus Österreich, Deutschland und Italien umweltfreundliche Produkte rund um Energieerzeugung, Bauen, Renovieren, Heizung, Sanitär etc. Der Besucher hat hier die Möglichkeit, sich konzentriert über die neuesten Entwicklungen und Trends auf diesem Sektor zu informieren. Das geht vom Stromsparsieger bei den Waschmaschinen bis zum Blockheizkraftwerk für Betriebe oder Kommunen. Einen großen Raum nahmen Photovoltaik, Thermische Solaranlagen, Wärmepumpen sowie Heizen mit Scheitholz, Hackschnitzel und Pellets ein. Es gibt inzwischen sogar Heizungsanlagen und Öfen, in denen diese Stoffe in Kombination verheizt werden können. Eine beeindruckende Neuentwicklung ist beispielsweise auch der Hybrid Kollektor, der Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt. Faszinierend ist auch, was sich auf dem Gebiet der Klein-Windkraft-Anlagen inzwischen tut. Vertikalrotoren bringen auch bei niederen Windgeschwindigkeiten rentable Stromerträge. Damit der Besucher die Übersicht behält, ist die Messe in die 3 Schwerpunkte Heizen und Energie, Baumaterialien und Gebäude sowie Wasser und Sanitär aufgeteilt. Ergänzend zur Ausstellung gab es laufend Vorträge und Diskussionsforen, zu denen alle Besucher eingeladen waren. Auch wenn es noch nicht ganz der Realität entspricht, so wird man nach dem Besuch der Messe den Eindruck nicht mehr los, dass die vollkommene Umstellung auf erneuerbare Energien gar nicht mehr so fern ist. Pünktlich um 17 Uhr waren alle Teilnehmer wieder am Bus.  Aufgeladen von den vielen neuen Ideen, Informationen und Eindrücken wurde dann auch bei der Rückfahrt noch viel diskutiert und eigene Erfahrung ausgetauscht. Weiter Informationen findet man im Internet unter www.energiesparmesse.at.

    Neue essbare Schwammerl kennengelernt,

    September 2011: Eine handvoll Schwammerlbegeisterte/r, traf sich  auf Einladung des Bund Naturschutz im Wald bei Mitterhausen und wurde vom Landauer Pilzsachverständigen Franz Meindl in die Grundregeln der Pilzsuche eingeführt:

    Ausgerüstet sollte der Pilzsucher mit einem Korb, einem Messer, einem Bestimmungsbuch und entsprechender Kleidung sein. Lange Hosen, Stiefel (am bestern über die Stiefel stülpen), lange Ärmel schützen vor Mücken und Zecken.

    Ein Großteil unserer Speisepilze lebt in Symbiose mit einer bestimmten Baumart. Bekanntestes Beispiel dafür ist der Steinpilz. Eigentlich sollte er Fichtensteinpilz, denn ohne Fichte kann er nicht wachsen. Sein Myzel, wie das Geflecht der Pilz im Boden heißt, legt sich um die feinen Saugwurzeln der Bäume. Die Oberfläche der Wurzeln wird vergrößert, und der Baum kann mehr Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Einen Teil davon zweigt der Pilz für sich ab und so haben beide Partner einen Vorteil von dieser Lebensgemeinschaft.  Weitere Beispiele dafür sind der Goldröhrling, er wächst nur bei Lärchen oder der Kuhröhrling, der die Kiefer als Partner braucht, natürlich auch der Birkenpilz. Die Liste dieser Baumpartner Pilze ist lang, dazu gehören auch eine Menge vermeintlich giftiger oder ungenießbarer Arten. Wer deren Fruchtköper achtlos umstößt schadet nicht nur dem Pilz sondern auch dem Wald.  

    Um zu testen, ob ein Pilz wurmig ist, sollte vor Ort die Kappe in der Mitte eingeschnitten und etwas auseinander geklappt werden. Werden dabei Wurmgänge sichtbar, bleibt der Pilz im Wald stehen, die Natur wird nicht geschädigt. Für schonendes Pilzesammeln ist es ausserdem wichtig, dem Pilzmyzel, also dem Geflecht des eigentlichen Pilzes (= Fruchtkörper) im Boden, keine großen Wunden zu zufügen. Abschneiden ist daher besser als Ausdrehen, so Meindl. Wenn Pilze ausgedreht werden sollte das Loch nach dem Entfernen des Fruchtkörpers immer wieder zugemacht bzw abgedeckt werden. So kann sich der Pilz weitervermehren und das Geflecht im Boden wird nicht geschädigt. Trotz der Trockenheit fanden sich bei dem pilzkundlichen Spaziergang viele essbare Arten in den Körben. So z.B. Perpilz, Maronenröhrling, Goldröhrling, Flockenstieliger und Netzstieliger Hexenröhrling, Scheidenstreiflinge, Speise-, Ocker-  und Frauentäubling, Krause Glucke, Semmelstoppelpilz und Viele mehr. Die gefundenen Exemplare wurden dann ausgebreitet und gemeinsam besprochen: Alle waren erstaunt, wie viele Pilze doch essbar sind. Jeder nahm mindestens einen "neuen" essbaren Pilz mit nach Hause, an dem er vorher achtlos vorüber ging.

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    Wer ernährt die Welt?

    Juni, 2012: Benedikt Härlin erzählte von dem schwierigen Zustandekommen des Weltagrarberichts, der von Weltbank und UNO initiert worden war, und an dem genausoviele Vertreter von Nichtregierungsorganisationen beteiligt waren wie Regierungsvertreter. Die Aussagen des Berichts waren am Ende ganz anders als geplant, so dass viele Regierungen, auch die deutsche, den Bericht nicht ratifizierten. Die Kernaussagen in aller Kürze:
    Gentechnik ist keine Alternative
    Die Welternährung wird auf der Arbeit der Kleinbauern basieren
    Jeder Dollar, der in die Arbeit von Landfrauen investiert wird bringt dreifachen Nutzen als der Dollar, den ihre Männer bekommen
    Der Fleischkonsum muss sich verringern
    Die Erden hat bezüglich Klimawandel, Nitratkreislauf und Artenvielfalt keinen Puffer mehr, in den Sparten Versauerung der Weltmeere, Überfischung und Übernutzung der Trinkwasserreserven ist der Puffer fast ausgereizt.

    Hervorragendes Material bietet die Internetseite zum Weltagrarbericht.

    Wir waren bei der Agrar Demo in Berlin 2013

    Bauern auf der Roten Liste

    16.11.2011

    Über 150 Zuhörer waren nach Mamming gekommen zu einer gemeinsamen Veranstaltung von Bund Naturschutz und den Bauernvertretungen AbL und BdM. Gemeinsames Ziel ist die Erhaltung bäuerlicher Strukturen anstatt wie bisher einseitig Massentierhaltung und Monokulturen zu fördern. Alois Aigner von Kreisvorstand des Bundes Naturschutz konnte zahlreiche Naturschützer, aktive Landwirte und deren Vertreter begrüßen.

    Der Hauptredner des Abends war Prof. Hubert Weiger, der Landesvorsitzende des Bundes Naturschutz und des BUND. Er zeichnete ein überaus düsteres Bild von der Zukunft unser Kulturlandschaft und wieß auf zahlreiche Symptome hin, die jetzt schon erkennbar sind:Die Felder werden ständig größer, Feldraine verschwinden. Immer weniger Menschen sind auf den Feldern tätig, die Zahl der großen Biogasanlagen wächst ständig. Überall werden immer größere Viehhaltungsanlagen errichtet, gleichzeitig wächst in den Märkten das Angebot von immer frischen Lebensmitteln aus aller Welt, deren Verpackungen oft mehr versprechen als der Inhalt hält. Und die Landschaft wird immer ärmer. Feldvögel wie Lerche und Goldammer, früher Allerweltsarten heute schon fast eine Sensation. Die Konflikte zwischen der Landwirtschaft, den Tierschützern, dem Naturschutz und dem Verbraucherschutz nehmen an Schärfe zu.

    Bundesregierung und EU unterstützen einseitig die Interessen der exportorientieretn Agrarindustrie - auf Kosten der Nachhaltigkeit. Mit Exportsubventionen wird eine Überproduktion gefördert, von der die Bauern nichts haben. Denn die Subventionen fließen in Lagerkosten und die Förderung großer Lebensmittelkonzerne. Die Umwelt bleibt dabei auf der Strecke, das Bauernsterben geht weiter. Seit vierzig Jahren haben zwei Drittel der Höfe die Produktion eingestellt. Das Agrar-Leitbild der DDR wurde zum Leitbild für ganz Deutschland.

    Welcher Sinn steckt darin, wenn Futtermittel zu zwei Dritteln aus Soja aus anderen Kontinenten entsteht, die Schweine bei uns hochgefüttert werden ohne dass geklärt ist wohin ihre Exkremente entsorgt werden sollen? Bei Schlachtereien gilt Deutschland als Billiglohnland. Noch nie wurden bei uns so viele Tiere geschlachtet und anschließend exportiert wie bisher. Trotz steigender Exporte steigt der weltweite Hunger, mittlerweile sind eine Milliarde Menschen vom Hunger betroffen. Auch der Weltagrarbericht schlägt Alarm: so kann es nicht weitergehen, das System wird kollabieren.

    Hubert Weiger wurde von Edith Lirsch und Josef Schmid von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) stark darin unterstützt eine andere EU-Agrarpolitik zu fordern. Subventionen dürfen sich nicht mehr nach der Fläche richten, sondern an der geleisteten Arbeit. Die Berufsgenossenschaft hat genaue Berechnungen, welche Frucht welchen Arbeitsaufwand versursacht. Diese Zahlen könnten direkt für eine Neuberechnung der Subventionen übernommen werden. Im Handumdrehen wäre der ökologische Landbau, eine artgerechte Tierhaltung, kurze Wege zum Verbraucher, eine umweltgerechte Landwirtschaft das neue Leitbild, ausschließlich durch Beachtung des jeweiligen Arbeitsaufwandes.

    Josef Ostner vom Bund deutscher Milchbauern rief die Anwesenden auf, den Umstieg zu einer anderen Landwirtschaftspolitik zu unterstützen und insbesondere zur zentralen Demonstration am 21. Januar nach Berlin zu fahren.

     

    Die Landschaft gehört uns, nicht der Großindustrie

    Juni 2013 "Mir hams satt" - Die Landschaft gehört uns, nicht der Lufthansa 8.000 Bürgerinnen und Bürger demonstrierten in München vor der Bayerischen Staatskanzlei gegen Agrarindustrie und FlächenfraßMehr als 8.000 Bauern, Verbraucher, Umweltschützer, Imker und Gegner von Massentierhaltungsanlagen demonstrierten am vergangenen Samstag in München für Veränderungen zum Schutz der bayerischen Heimat. Der Bau neuer Massentierhaltungsanlagen, die Zulassung gentechnisch veränderter Pflanzen und die weitere Zubetonierung und Verlärmung der Landschaft durch unnötige Verkehrsprojekte und die geplante 3. Startbahn müssten endlich beendet werden. Bäuerliche Landwirtschaft in Bayern und die Imkerei müssten endlich vor den Agrar- und Chemiekonzernen geschützt werden. Aufgerufen zu der Demonstration hatte ein breiter Träger- und Unterstützerkreis aus Bürgerinitiativen, Verbraucher-und Umweltschutzverbänden, kritischen Bauernverbänden und entwicklungspolitischen Organisationen. Mit dabei Mitglieder des BN aus dem Landkreis. "Wir wollen verhindern, dass durch ein Freihandelsabkommen mit den USA Gentechnik, Hormonfleisch und gefährliche Chemikalien auf dem Tisch der Verbraucher landen", so Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND und des Bund Naturschutz in Bayern. "Es darf nicht zugelassen werden, dass in internationalen Schiedsgerichtsverfahren in Zukunft gegen unsere Regierung geklagt werden kann und demokratisch beschlossene Gesetzte dann den Gewinninteressen internationaler Konzerne geopfert würden", so Weiger. Die Landwirtschaftspolitik der EU ist bisher sowohl aus Sicht der Erzeuger, wie auch aus Sicht der Verbraucher völlig einseitig an den Belangen der Industrie orientiert, bemängelt Romuald Schaber, Bauer aus dem Allgäu und Vorsitzender des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter (BDM). "Die Milchbauern haben diese ausbeuterische und ruinöse Politik satt", betont er weiter. Einen Stopp für die geplante Straßenbauorgien im Freistaat mit über 17 Milliarden € und einen sofortigen Stopp aller weiteren Planungen für die unnötige dritte Startbahn am Münchener Flughafen, forderte Christine Markgraf, die Regionalbeauftragte des BN stellvertretend für viele Bürgerinitiativen und das Aktionsbündnis AufgeMUCt. All die Sonntagsreden über Heimatschutz oder Naturschutz, das habe man satt. "Bei der Bildung werde gespart, für Straßenbau und Flughäfen sei aber scheinbar immer Geld da", schimpfte Margraf. Satt" habe man auch, wenn Politiker von Bürgernähe und Demokratie sprächen, dann aber CSU und FDP den Münchner Bürgerentscheid gegen die Startbahn ignorieren und Bürgerrechte mit Füßen treten. Margrafs viel bejubelte Aufforderung an die bayerische Staatsregierung: Man solle die dritte Startbahn beerdigen und aus dem Landesentwicklungsprogramm streichen. "Stoppt die 3. Bahn, die eh kein Mensch braucht!" Mit einem Hinweis auf die Politik: "Zeigt Bürgernähe statt Größenwahn und Vernunft statt krampfhaften Irrglauben an unendliches Wachstum". "Wie kann es sein dass Bienen im Sommer hungern müssen und weithin bienenschädliche Pestizide in großen Mengen ausgebracht werden dürfen!" empörte sich Sonja Heinemann, Vorsitzende des Imkerverbandes Rhön-Grabfeld. Sie forderte ein endgültiges Verbot der bienengiftigen Neonicotinoide und bunte Ausgleichsflächen für Maismonokulturen. Wobei Getraud Gafus, stellvertretende Bundesvorsitzender der ABL deutlich machte dass die Verbraucher nicht ausreichend vor gentechnisch veränderten Pflanzen und Saatgutmanipulationen geschützt würden. Sie forderte Bundesagrarministerin Isle Aigner auf "endlich auch in den Entscheidungsgremien auf Bundesebene klar die Neuzulassung gentechnisch veränderter Pflanzen abzulehnen"! "Ein schönes Dirndl reicht nicht aus, Frau Aigner", betonte sie abschließend. Boniface Mabanza, Globalisierungskritiker aus afrikanischer Perspektive, der für die entwicklungspolitischen Organisationen Misereor, Mission für die eine Welt und Brot für die Welt sprach, wies darauf hin, dass das Recht auf Leben erst Wirklichkeit werden kann, wenn der Schrei hungernder Kinder mehr Aufmerksamkeit bekommt als das Geschrei der Banken. Ludwig Sothmann, Landesvorsitzender des LBV fasste die Forderungen des breiten Bündnisses zusammen: Unser Appell an die Politik: Schluss mit diesem Ausverkauf an Gemeingütern! Wir fordern eine Politik die dem Menschen nutzt und nicht der Agrarindustrie. Wir fordern gelebte Schöpfungsverantwortung als Grundlage für politische Entscheidungsprozesse. Die neue Welt der Massentierhaltung, der genmanipulierten Organismen, der ästhetischen Banalisierung unserer Heimat ist nicht unsere Welt. Wer politisch darauf abzielt, kann nicht unser Vertreter sein, dient dem Wohl des Volkes nicht!