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    Der Fichtenreizker hat orangerote Milch

    18.11.2020
    Pilzsammler würden sich sehr freuen wenn es einfache Regeln bezüglich der Essbarkeit von Pilzen geben würde. Aber es gibt nur einige wenige dieser eindeutigen Regeln. Eine Regel diesbezüglich lautet: alle zur Gattung der Milchlinge gehörenden Pilze die eine orange oder rote Milch besitzen sind essbar. Zu den Milchlingen gehören die Pilze, die bei Verletzung eine Milch absondern, meist ist diese Milch weiß, bei den sogenannten (Blut-)Reizkern ist die Milch orange bis rot. Es gibt mehrere (Blut-)Reizker-Arten in Deutschland, alle leben in Symbiose mit Nadelbäumen. Der Fichtenreizker (Lactarius deterrimus), auch Nadelwaldreizker genannt, ist mit der Fichte vergesellschaftet und daher im fichtenreichen Bayerischen Wald ein häufig vorkommender Pilz.
    Der Hut des Fichtenreizkers ist ca. 3 – 12 cm im Durchmesser, orangerötlich, leicht konzentrisch gezont und besitzt, besonders im Alter, grünliche Farbanteile. Die Lamellen sind leicht brüchig und orangegelblich, der Stiel orange und ohne Grübchen (Grübchen am Stiel treten bei verwandten Reizker-Arten auf). Die Milch ist karotten-orange, wird nach ca. 15 min weinrot und später dann grün. Der Geruch ist süsslich, obstartig und der Geschmack leicht bitterlich. Man findet ihn vom Sommer bis in den Spätherbst.
    Der Fichtenreizker gilt als guter Bratpilz mit einem eigenen Geschmack. Die Bitterstoffe werden durch das Braten in heißem Fett zerlegt. Einfach mal eine kleine Menge ausprobieren! Ähnlich wie beim Genuss von großen Mengen Roter Beete kommt es beim Genuss von Reizkern zu einer Rotfärbung des Urins. Die Verfärbung ist harmlos und wird durch die farbigen Pilzpigmente verursacht.
    Und der Pilz kann noch mehr: er kann zum Färben von Wolle und Seide benutzt werden, dabei wird ein gelbgrauer Farbton erzielt. Der Pilz enthält zudem antioxidative und antibiotisch wirkende Substanzen.
    Wer beim Erkennen des Pilzes Zweifel hat, kann die Experten der Pilzgruppe des Bund Naturschutz zu rate ziehen unter Tel. 09951 601318.

     

    Die Fichtenreizker ist ein typischer Bratpilz

    Der Fichtenreizker (Lactarius deterrimus) ist im Herbst einer der häufigsten Pilze, eine mittelgroße Pilzart aus der Familie der Täublingsverwandten. Er ist ein guter Speisepilz und  wie alle essbaren Milchlinge eignet er sich besonders gut zum Braten. Nach dem Verzehr von Reizkern kann sich der Urin rötlich verfärben, was aber kein Anzeichen einer Erkrankung ist. Zu erkennen ist der Fichtenreizker an seinem 40 bis 100 mm großen Hut, dessen Rand lange eingerollt ist. Später breitet sich der Hut trichterförmig aus. Die Farbe der Hutoberfläche ist leuchtend lachsorange, gemischt mit grünen Tönen, die meist von der Hutmitte ausgehen. Die Lamellen sind orange und unterschiedlich intensiv grünfleckig,  gedrängt stehend und am Stiel herablaufend. Der Stiel ist 30 bis 70 mm  mal 10 bis 20 mm groß, zylindrisch, orangerot und etwas grünlich fleckend,  jung wattig ausgestopft und anschließend bald hohl. Die Oberfläche ist glatt, die Stielspitze mit umlaufendem schmalen, weißlichen Gürtel. Das Fleisch hat eine orange Farbe, die beim Anschnitt langsam von weinrot nach grünlich verfärbt. Der Geruch  ist obstartig, der Geschmack leicht bitter, die Milch karottenrot, dann über dunkelrot langsam grünlich färbend. Der Fichtenreizker ist ein Mykorrhizapilz, er lebt ausschließlich mit der Fichte in Symbiose. Verwechselt werden kann er mit anderen Reizkerarten, wie zum Beispiel Lachsreizker, Kiefernreizker oder Edelreizker. Grundsätzlich gilt jedoch, dass alle Reizkerarten, die eine orangefarbene bis rötliche Milch absondern, essbar sind. Mit den im Pilz enthaltenen farbigen Inhaltsstoffen können Wolle und Seide gefärbt werden. Auch aus  medizinischer Sicht hat der Fichtenreizker sehr interessante Inhaltsstoffe, die in der Zukunft  für die Heilung bestimmter Krankheiten Verwendung finden könnten. Wer mit der Bestimmung unsicher ist, kann die Pilzgruppe Dingolfing-Landau kontaktieren, Tel. 09951 601318.