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    Alle Quellen sollen kartiert werden

    Wiederherstellung als langfristiges Ziel

    Noch vor wenigen Generationen galten Quellen als mystische Orte, die auch als Grundlage des Lebens einen selbstverständlichen Schutzstatus hatten. In den letzten Jahrzehnten hat sich diese Einstellung grundlegend gewandelt. Quellen gelten oft als lästiges Element in der Landschaft, das verrohrt, verbaut oder einfach gering geachtet wird. Bereits neunzig Prozent aller Quellen sind in der offenen Landschaft bereits nachhaltig gestört. Im Waldgebieten sind nur noch fünfzig Prozent der Quellen intakt. Grund genug für das Bayerische Landesamt für Umweltschutz (LfU) in diesem Bereich aktiv zu werden. Vor Ort wird das Landesamt von ehrenamtlichen Helfern bei LBV und Bund Naturschutz unterstützt. Weitere Helfer sind dringend erwünscht.

    Eva Schubert ist beim LBV hauptamtlich für den Quellenschutz eingestellt. Im Kastenhof Landau gab sie nun fünfundzwanzig künftigen Quellenschützern auf Einladung von Peter Hirmer die entsprechenden Grundinformationen in einem theoretischen Teil, die dann in der Praxis gefestigt wurden. Gerade den Praxisteil fanden die Teilnehmer sehr beeindruckend.

    Quellen sind ein oft verkannter aber wichtiger Teil der Flussökologie. Sie bilden die Schnittstelle zwischen Grundwasser und Fließgewässer. Wenn man die Durchgängigkeit von Flüssen und Bächen wieder herstellen will, muss man sinnvollerweise bei der Quelle beginnen. Diese sind ein herausragender Lebensraum, denn hier herrschen das ganze Jahr über gleiche Temperaturen. Im Winter sind sie eisfrei, das war auch in der Eiszeit so. Deshalb konnten hier Organismen überleben wo dies woanders nicht möglich war. Der Strudelwurm beispielsweise kommt nur in Quellen vor, kann aber nach Störungen über Quellbäche wieder zuwandern, vorausgestzt die Quellbäche sind durchgängig. Und das ist in den meisten Fällen heute nicht mehr gegeben. Sehr oft wurden Quellen gefasst, das Wasser in viel zu engen Rohren abgeleitet. Wenn das Wasser nur wenige Zentimeter abstürzt, ist es mit der Durchgängigkeit vorbei. Viele Quellen sind ganz verschwunden, ihr Wasser wird unterirdisch zum nächsten Vorfluter abgeleitet.

    Von den geschätzt hunderttausend Quellen in Bayern sind erst etwa 3% statistisch erfasst. Ein erster Schritt muss darin bestehen, den Ort und den Zustand der Quellen zu erfassen. Das LfU hat dazu Erfassungsbögen entwickelt, die nun in einer möglichst breit angelegten Aktion zum Einsatz kommen müssen. Nach kurzer Einweisung kann eine Quelle in etwa 15 Minuten erfasst werden. Die Daten werden von Frau Schubert in eine Datenbank eingearbeitet.
    Am Nachmittag begaben sich die Seminarteilnehmer unter Anleitung von Eva Schubert ins Gelände. Man hatte einen Bereich an der Isarleite bei Unterframmering ausgesucht. Auf kurzer Distanz fand man drei Quellen wie aus dem Lehrbuch. Die erste Quelle umfasste einen Bereich von 50 m² und war ganz naturbelassen, mit einer vielfätigen Flora und einer Fauna die mit Becherlupen erforscht wurde. Die zweite Quelle war ein Musterexemplar für eine Kalktuffquelle mit zahlreichen kleinen Kalkbecken und einer starken Wasserführung. Allerdings war diese Quelle bereits in Teilen zerstört, Abgrabungen waren zu erkennen, eine Röhre wurde gelegt, und vermutlich soll hier eine Forststraße in den nächsten Tagen darüber gebaut werden. Dazu wird es aber nicht kommen. Denn Quellen zählen nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz zu den besonders geschützten Bereichen und dürfen seit 1998 ohne Genehmigung nicht verändert werden. Kalktuffquellen genießen sogar besonderen Schutz, hier sind Genehmigungen ausgeschlossen. Zuwiderhandlungen können mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden. Die betroffene Quelle ist jetzt kartiert, die Baumaßnahmen werden sofort der Unteren Naturschutzbehörde gemeldet.

    In einem zweiten Schritt ist vorgesehen, in Zusammenarbeit mit den Behörden und den Besitzern möglichst viele Quellen wieder in ihren natürlichen Zustand zu versetzen. Dazu reichen oft ganz einfache Maßnahmen, manchmal ist auch der Einsatz von schwerem Gerät nötig. Die Gemeinden hätten hier beispielsweise eine gute Möglichkeit um ihr Ökokonto zum Ausgleich anderer Baumaßnahmen aufzubessern.

    Schmetterlingskartierung

    Seit dem Jahr 2005 beteiligt sich die Kreisgruppe an der landkreisweiten Tagfalterkartierung. Koordinator und Ansprechpartner ist Dr. Jochen Späth vom Landschaftspflegeverband Dingolfing Landau. Die Teilnahme ist ohne große Vorkenntnisse für Jedermann möglich. Es werden noch Kartierer(innen) gesucht. Bei Interesse bitte im BN-Kreisbüro 08731/60981 melden.

    Pilzkartierung

    Pilzsachverständiger F. Meindl und 4 weitere Schwammerlinteressierte haben 2005 mit der Erfassung der Pilzvorkommen in unserem Landkreis begonnen. Dabei geht es ncht um die Kartierung der besten Steinpilzstandorte sondern um eine systematische Erfassung der in unserem Landkreis vorkommenden Pilzarten. Es werden noch Kartierer(innen) gesucht. Voraussetzung ist ein gewisser Grundstock an Pilzkenntnis (ca. 40 Arten). Bei Interesse bitte im BN-Kreisbüro 08731/60981 melden.

    Brutvogelkartierung "Adebar"

    Seit dem Jahr 2005 wird eine neue Erfassung der Brutvögel in ganz Deutschland durchgeführt. Koordinator und Ansprechpartner ist Joachim Aschenbrenner, Kreisvorsitzender des LBV. Für die Teilnahme ist eine solide Arten- und Stimmenkenntnis unserer heimischen Wildvögel notwendig.  Es werden noch Kartierer(innen) gesucht. Bei Interesse bitte im BN-Kreisbüro 08731/60981 melden.